TROSSINGER BILDUNGS- UND BEGEGNUNGSSTÄTTE e.V.

 

WER WIR SIND


Wir sind eine engagierte Gemeinschaft von ca. 30 bis 40 Familien aus Trossingen. Die meisten unserer Mitglieder sind deutsche Staatsangehörige mit guten Deutschkenntnissen, wodurch wir eine solide Basis für Integration und Austausch schaffen. Gleichzeitig zeichnen wir uns durch eine multikulturelle Zusammensetzung aus, die unsere Gemeinschaft bereichert und Vielfalt fördert.


Unser gemeinnütziger Verein wurde 2021 von etablierten Familien aus Trossingen gegründet. Wir sind unabhängig und gehören weder Dachverbänden noch anderen Vereinen oder staatlichen Organisationen an. Dr. M. Kahf ist der Vorbeter und Vorstandsvorsitzende unseres Vereins. Alleinstellungsmerkmal unserer Gemeinschaft ist die konsequente Verwendung der deutschen Sprache.


Seit ca. 2010 finden regelmäßige religiöse Veranstaltungen und Gebete statt, die durch soziale Begegnungen und Aktivitäten ergänzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Sprach- und Integrationsförderung.


Der Bau einer Moschee oder der Kauf einer geeigneten Immobilie ist unser großes Ziel für die nahe Zukunft. Aktuell konzentrieren wir uns dabei auf das Projekt „Hotel Linde“, das wir als zukünftige Begegnungs- und Gebetsstätte ins Auge fassen.




UNSERE ZIELE


  • friedliche Auslebung des muslimischen Glaubens
  • Bildungsarbeit – religiöse und nicht-religiöse Bildung (z.B. Nachhilfe)
  • Soziale Arbeit – Integrationsarbeit, Hilfestellung (z.B. Bürokratie)
  • sprachliche und integrative Förderung – Deutsche Muslime
  • interkultureller und interreligiöser Dialog
  • Wertevermittlung zur Prävention von Radikalisierung, Aggression,      Suchtverhalten etc.
  • Plattform für Trossinger Muslime bieten und Ansprechpartner der Stadt sein

UNSER RELIGIÖSES SELBSTVERSTÄNDNIS



Wir gehören zu den sunnitischen Muslimen, die die größte Glaubensrichtung innerhalb des Islams ausmacht und von hunterten Millionen von Menschen weltweit praktiziert wird. Die Grundlage bildet der Glaube an die Einheit Gottes sowie die Lehren des Propheten Muhammad (Frieden sei mit ihm), wie sie im Koran und den Hadithen überliefert sind. Wir Sunniten streben danach, ein Leben in Einklang mit diesen Lehren zu führen und legen dabei großen Wert auf Werte wie Gerechtigkeit, Mitgefühl und Toleranz.



Wir folgen traditionell den 5 Säulen des Islams:



  • Das Glaubensbekenntnis

    Das Glaubensbekenntnis bildet die Grundlage des Islams. „Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Gott gibt und dass Mohammed der Gesandte Gottes ist“. Es soll mit Überzeugung gesprochen werden, um das Zugehörigkeitsgefühl zum Islam deutlich zu machen und bildet die erste Säule. Darüber hinaus ist es fester Bestandteil jedes rituellen Gebets. Das Glaubensbekenntnis wird auch "Schahada" genannt.

  • Die Gebetspflicht

    Wir beten 5 Mal am Tag zu festgelegten Zeiten, um unsere Verbindung zu Allah zu stärken. In der Morgendämmerung vor Sonnenaufgang, nach Sonnenhöchststand, zwischen Mittag und Abend, zwischen Sonnenuntergang und Abenddämmerung und in der Dunkelheit vor Sonnenaufgang. Das Gebet bildet die zweie Säule und wird auch "Salat" genannt.

  • Die Almosen

    Die dritte Säule stellt unsere Verpflichtung zur sozialen Verantwortung dar. Wir sehen uns als Gläubige verpflichtet Almosen zu spenden. Die Abgabe, auch "Zakat" genannt, fördert die soziale Sicherheit und das Gemeinschaftsgefühl,  da sie die Lebensgrundlage jedes Menschen sichert, ohne dass sich der Empfänger jemandem verpflichtet fühlen muss.

  • Das Fasten

    Durch das Fasten "Sawm" an Ramadan fördern wir nicht nur unsere Selbstdisziplin, sondern auch unsere Dankbarkeit und unser Mitgefühl weniger Privilegierten gegenüber. Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders. Er richtet sich nach dem Mond. Er ist pro Jahr zehn oder elf Tage kürzer als der Sonnenkalender, deshalb findet der Ramadan jedes Jahr zu einer anderen Zeit statt. 

  • Die Pilgerfahrt nach Mekka

    Einmal im Leben sollte jeder Muslim eine Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen, sofern er körperlich und finanziell dazu in der Lage ist. Vor allem die Älteren sehen die fünfte Säule "Hadsch" als Teil unseres Glaubens .



Im Zentrum des sunnitischen Glaubens stehen zentrale Werte,
die sowohl das individuelle Leben als auch das Zusammenleben in der Gemeinschaft prägen:


  • Glaube und Gottesbewusstsein: Der Glaube an einen allmächtigen, barmherzigen Gott ist das Fundament. Er inspiriert die Gläubigen, ein bewusstes und tugendhaftes Leben zu führen.


  • Gerechtigkeit: Die Wahrung von Gerechtigkeit in allen Lebensbereichen, ob im familiären, gesellschaftlichen oder politischen Kontext, wird als essenziell angesehen.


  • Barmherzigkeit: Sunnitische Muslime werden ermutigt, anderen mit Mitgefühl und Nachsicht zu begegnen, unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialem Status.


  • Wissen und Bildung: Die Suche nach Wissen wird im sunnitischen Islam als eine religiöse Pflicht betrachtet, da sie dazu beiträgt, sowohl das Individuum als auch die Gesellschaft zu stärken.


  • Gemeinschaft und Solidarität: Die sunnitische Lehre betont die Bedeutung der Gemeinschaft und der gegenseitigen Unterstützung, um soziale Harmonie und Stabilität zu gewährleisten.



Der sunnitische Glaube legt großen Wert auf die Anerkennung und den respektvollen Umgang mit Vielfalt. Im Koran heißt es:
„O ihr Menschen! Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt.“ (Sure 49:13). Dieses Gebot unterstreicht die Bedeutung des Dialogs und des Verständnisses zwischen unterschiedlichen Gruppen.


In der Geschichte des sunnitischen Islams finden sich zahlreiche Beispiele für das friedliche Zusammenleben mit anderen Religionen und Kulturen. Toleranz und Offenheit gegenüber Andersdenkenden sind keine bloßen Ideale, sondern tief in der sunnitischen Tradition verwurzelt. Diese Prinzipien schaffen Raum für den interreligiösen und interkulturellen Dialog und fördern eine Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Glauben respektiert werden.


Im sunnitischen Islam nehmen Jesus (Isa), Abraham (Ibrahim) und Moses (Musa) eine zentrale Rolle ein. Alle drei Figuren unterstreichen die Einheit des göttlichen Willens und verbinden die monotheistischen Religionen miteinander. Sie gelten als bedeutende Propheten, die die Botschaft Gottes (Allahs) in verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte überbrachten. Abraham wird als Urvater des Glaubens verehrt und steht für bedingungslose Hingabe an Gott. Moses wird für seine Führungsrolle
und die Offenbarung der Thora geachtet. Jesus wird als einer der wichtigsten Propheten anerkannt, der Gottes Wort verkündete, jedoch nicht als Sohn Gottes, sondern als ein von Allah gesandter Diener.
 

Wir sehen es als unsere Aufgabe, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Durch freiwilliges Engagement, karitative Initiativen und die Förderung von Frieden und Gerechtigkeit setzen wir uns aktiv für das Wohl aller ein. Der sunnitische Glaube ermutigt dazu, in allen Lebensbereichen ein Vorbild zu sein und die Werte des Islam mit einem offenen Herzen und einem klaren Geist zu verkörpern.


Der sunnitische Islam ist nicht nur eine Glaubensrichtung, sondern auch eine Lebensweise, die auf universellen Werten wie Gerechtigkeit, Mitgefühl und Toleranz basiert.


Diese Werte fördern das friedliche Miteinander in einer vielfältigen Welt und ermutigen sunnitische Muslime, ihren Glauben mit einem Geist der Offenheit und des Respekts gegenüber anderen zu leben.


Indem sie sich für das Wohl der Gemeinschaft und den Dialog zwischen Kulturen einsetzen, leisten sie einen bedeutenden Beitrag zu einer harmonischen Gesellschaft.